Das Konzept besteht aus mehreren Puzzleteilen. Hinter jedem Puzzleteil stehen Übungen, die den Fokus auf die Optimierung unterschiedlicher Bereiche setzen. Die Bindung, die Sicherheit, das Selbstvertrauen, sowie die körperlichen und kognitiven Fähigkeiten der Mensch-Hunde-Teams werden optimiert.
Beim Körpertraining wird das Körperbewusstsein der Hunde gefördert. Dieses propriozeptive Training umfasst unterschiedliche Übungen, durch die der Hund lernt, wo er im dreidimensionalen Raum steht, wie er auf unterschiedlichen Untergründen Balance halten kann, wie er einzelne Beine gezielt bewegen oder die Hinterbeine einsetzen kann. Die Tiefenmuskulatur wird gestärkt, außerdem werden Verletzungen vorgebeugt. Unterschiedliche Untergründe im Alltag stellen keine Hindernisse mehr für den Hund dar.


Bei diesem Puzzleteil wird den Menschen mit Hilfe von Lösungs- und Signaltrainings gezeigt, was ihre Tiere leisten können. Die Hunde lernen, dass sie für gezeigtes Verhalten positive Reaktionen bekommen und fangen an zu strahlen. Mit jedem Training wächst das Selbstbewusstsein der Hunde. Die Menschen üben Lernmethoden, wie Locken, Formen oder Führen, damit sie ihren Hunden unterschiedlichste Aufgaben beibringen können. Versteht der Mensch wie das Lernen beim Hund funktioniert, sind der Kreativität für Übungen und Tricks keine Grenzen mehr gesetzt.
Hier dreht sich alles um eine besondere Fähigkeit, die jeder Hund in sich trägt – den bemerkenswerten Geruchssinn. Menschen sind immer wieder fasziniert von den Aufgaben, die Hunde aufgrund ihrer Nase bewältigen können. Den Hunden wird beigebracht, wonach sie suchen sollen und wie sie dem Menschen zeigen können, dass sie es gefunden haben. Bei der Suche selbst benötigen die Hunde keine Unterstützung, sondern lediglich einen Rahmen, in dem sie ihre Suche durchführen dürfen.
Die Möglichkeiten der Nasenarbeit sind grenzenlos, sowohl drinnen als auch draußen, und die meisten Hunde haben große Freude an Suchaufgaben. Eine unterhaltsame Teamaufgabe ist die „Schatzsuche“, bei der Futter gefüllte Objekte, wie kleine Taschen oder Dosen, für den Hund versteckt werden. Wenn der Hund den Schatz gefunden hat, wird gemeinsam gefeiert – der Mensch öffnet den Behälter, und der Hund darf den Inhalt genießen. Solche Spiele stärken die Bindung zwischen Mensch und Hund erheblich. Sowohl drinnen als auch draußen ist die Geruchsdiskriminierung eine Aufgabe, die kontinuierlich erweitert und im Schwierigkeitsgrad gesteigert werden kann.



Im Teamtraining - „Leadership“-Balance steht die Kommunikation im Vordergrund. Bei vielen Mensch-Hund-Teams kommuniziert der Mensch oft mehr mit dem Hund als umgekehrt. Ziel ist es, dass der Hund aktiv mit seinem Menschen interagiert und sich dabei verstanden fühlt. Der Mensch reagiert auf den Hund mit Aufmerksamkeit als sozialem Verstärker. Vom Menschen geht eine positive Anziehungskraft aus, die dem Hund Sicherheit bietet und eine Kommunikationsbasis schafft, auf der eine Verhaltensänderung möglich wird.
Eine effektive Übung ist das „Leadership-Gehen“. Der Mensch fungiert als qualifizierter Sozialpartner und erhält verbales Lob als sozialen Verstärker, sobald der Hund sich an ihm orientiert. Gegenseitiges Vertrauen bildet die Grundlage für ein erfolgreiches Mensch-Hunde-Team.
Zu Beginn erhalten die Menschen Anleitungen zu Managementmaßnahmen und der angemessenen Handhabung, um belastende Situationen mit ihren Hunden zu bewältigen. Es ist wichtig, dass der Hund möglichst selten in Eskalationsphasen gerät. Ein dauerhaft hohes Stresslevel beim Hund macht Lernen unmöglich. Damit Managementmaßnahmen eine wesentliche Grundlage für das Training bilden, sind das richtige Timing, die emotionale Kontrolle des Menschen und der Umgang mit möglichem Equipment von entscheidender Bedeutung. „Trockenübungen“, die der Mensch ohne Hund durchführt, bieten Sicherheit für herausfordernde Situationen mit dem Hund.
Das Ruhetraining ist jenes Puzzlestück, welches für Entspannung im Alltag des Hundes sorgt. Hunde haben ein starkes Schlafbedürfnis; wenn dieses gestört ist und das Tier oft gestresst ist, wird das Lernen schwierig bis unmöglich. Gereiztes Verhalten, Unsicherheiten und sogar gesundheitliche Probleme können die Folge sein.

Die Ruhe im Training sowie im Alltag sollten eine hohe Priorität haben. Um in verschiedenen Situationen Ruhe zu fördern, gibt es die Methoden des Konditionierungstrainings und der Habituation. Letztere, das Lernen durch Gewöhnung, ist im Hundetraining etwas in den Hintergrund gerückt, gilt jedoch als eine äußerst effektive Lernmethode.

Das Mind-Circle-Training stellt den Höhepunkt des Programms dar. In einem Mind-Circle werden Übungen aus jedem Puzzlestück kombiniert und im Beisein mehrerer Mensch-Hunde-Teams durchgeführt. Die Übungen, die für einen Mind-Circle ausgewählt werden, kann der Hund bereits in seiner gewohnten Umgebung und auch unter Ablenkung perfekt umsetzen.
In einem Mind-Circle werden mindestens vier Übungen in einem großen Abstand im Kreis angeordnet, wobei sich in der Mitte ein neutraler Bereich befindet, der den Abstand zwischen den einzelnen Teams sichert. Während eines Mind-Circles wird jede Übung für zwei bis drei Minuten trainiert, bevor in eine Richtung zur nächsten Station gewechselt wird, bis vier Teams gleichzeitig trainieren und jede Übung einmal durchgeführt haben.
Das ganzheitliche Konzept des Puzzletrainings® ermöglicht es Hunden, die beispielsweise in 50 Metern Entfernung stark auf andere Hunde oder Menschen reagieren, in einem Abstand von 8 Metern die bekannten Übungen im Beisein fremder Mensch-Hunde-Teams zu absolvieren. Die Hunde entscheiden sich nicht mehr für Eskalation als Lösungsweg, sondern bleiben in Kommunikation mit ihren Menschen und konzentrieren sich darauf, die Übungen zu meistern. Die Mensch-Hunde-Teams wachsen über sich hinaus, da sie Fähigkeiten und alternative Verhaltensweisen erlernen, die ihnen helfen, in Balance zu bleiben. Nach dem Training strahlen sowohl Menschen als auch Hunde, denn in der Regel sind 80 Prozent der „Probleme“, die der Mensch mit dem Hund hatte, verschwunden. Erst dann wird begonnen, direkt an den verbleibenden 20 Prozent zu arbeiten, für deren Lösung Mensch und Hund bereits zahlreiche Fähigkeiten erlernt haben.